Die Sprache der Wirtschaft
Im internationalen Geschäftsleben ist Englisch als Verkehrssprache etabliert. Bildungssysteme in aller Welt sind darauf ausgerichtet, Englisch ist Standard. Das erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Menschen verschiedener Herkunft – Texte müssen nicht übersetzt werden, Konferenzen können ohne Dolmetscher stattfinden, Missverständnisse werden vermieden.
Standards sind wesentliche Bestandteile einer funktionierenden Wirtschaft. Denn sie sparen Zeit und Geld. Bestes Beispiel: die Einführung des genormten Frachtcontainers, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Welthandel revolutionierte. Ob Schiff, Zug oder Lastwagen – der Container bleibt immer derselbe. Die gesamte Logistikbranche ist mit ihren Hafenanlagen, Güterbahnhöfen und Verladestationen auf die Einheitsmaße eingestellt. Der Wechsel vom Wasser auf das Land ist deshalb schnell und kostengünstig möglich. Die Standardisierung hat die Effizienz deutlich erhöht.
In einer zunehmend digitalisierten Wirtschaft sind Standards besonders wichtig. Damit Maschinen und Produkte untereinander kommunizieren können, müssen sie eine gemeinsame Sprache sprechen. Das heißt, Bauteile und Produktionsschritte brauchen standardisierte Bezeichnungen und auch deren Übermittlung muss auf standardisierten Wegen erfolgen. Andernfalls kommt es zu Friktionen an den Schnittstellen. Informationen können dann nicht reibungslos ausgetauscht werden. Das verhindert die Automatisierung von Arbeitsabläufen und die Vernetzung der Unternehmen – ohne Standards ist die Industrie 4.0 nicht denkbar. In der Forschung spielt der Zusammenhang zwischen der Digitalisierung und fehlenden Standards allerdings bislang eine untergeordnete Rolle, wie eine Untersuchung des IW ergab.